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In- / Out-of-Band-Management

Bei den Management-Funktionen wird zwischen geladenem und nicht geladenem Betriebssystem unterschieden.  
 
Ist das Betriebssystem geladen, spricht man auch von „In-Band-Management“: Das System ist funktionsfähig und dank bereitgestellter Schnittstellen kann über LAN aus der Ferne (Remote) darauf zugegriffen werden. Per Desktop Management Interface (DMI) können beispielsweise Informationen über den Hersteller des Mainboards, die Seriennummer, den Prozessortyp, den Speicherausbau sowie über installierte Festplatten und Software gelesen werden. In einem heterogenen Netzwerk von
Rechnern sind diese Angaben wichtig für die Verwaltung und die Planung eines möglichen Software-Updates.
 
Wenn das Betriebssystem nicht geladen und daher nicht betriebsbereit ist, spricht man von „Out-of-Band-Management“. Dies ist dann der Fall, wenn das System ausgeschaltet wurde, sich im Standby-Zustand befindet oder Fehler beim Starten oder während des Betriebs auftrat. Allerdings muss auch in diesem Zustand auf das System zugegriffen werden können, um den Fehler zu analysieren, zu beheben oder ein Software-Update durchzuführen. Dies funktioniert jedoch nur, wenn die Elektronik für die Remote-Verbindung mit Spannung versorgt wird und funktionsfähig ist. Möglich wird dies durch die ACPI-Funktion (Advanced Configuration and Power Interface) und die Standby-Spannungsversorgung für die Elektronik. Dank dieser Funktionen kann ein System auch aus der Ferne per Wake-on-LAN eingeschaltet und verwaltet werden.
 
Durch die Remote-Verwaltung von PCs ersparen sich Administratoren den Gang zu Rechnern, die eventuell gar nicht zugänglich sind, z.B. außerhalb der regulären Arbeitszeit oder weil der Benutzer ein Passwort verwendet. Bei Servern können sich die Systeme zudem in geschützten Bereichen befinden,in denen besondere klimatische Bedingungen herrschen und die vor unbefugtem Zugang gesichert sind. Soll nun beispielsweise während der Nachtschicht ein Software-Update durchgeführt werden und
der laufende Betrieb nicht gestört werden, kann der Administrator durch einen Befehl von der Management-Konsole seines PCs aus eine Serie von Systemen einschalten. Dies startet das Betriebssystem auf den eingeschalteten Systemen, und die neue Software wird eingespielt. Nach Beendigung des Vorgangs schaltet der Administrator die Systeme von seinem Arbeitsplatz aus wieder ab. Der Fernzugriff ist nur geschützt durch Passwort möglich. Der Client-PC oder der Server müssen für den Fernzugriff konfiguriert werden. Dabei werden auch die Zugriffsrechte vergeben. In einem anderen Anwendungsfall erhält der Administrator die Meldung, dass das System nicht bootet. Nach einem manuellen Reset des PC kann er die Hochlaufmeldungen des Systems kontrollieren und so eventuell die Ursache für das Nicht-Booten ermitteln. Erhält der Administrator die Nachricht, dass ein System unerlaubt geöffnet wurde, kann – wenn es sich um ein sicherheitsrelevantes System handelt - eine Überprüfung erfolgen und der Diebstahl von Hardware oder Daten erkannt werden.

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